
Nach einem vielversprechenden Auftakt gestern sind wir voller Vorfreude in den Tag gestartet. Doch unsere Erwartungen wurden heute leider nicht ganz erfüllt.
12:30 Uhr – Deutscher Wettbewerb 1
Das Programm fing mit den ersten beiden Filmen noch stark an, aber dass wir uns schon jetzt kaum noch an den Rest erinnern können, spricht für sich.
PANDA MOONWALK OR WHY MENG MENG WALKS BACKWARDS (Kerstin Honeit)
Satirische Dokumentation über die Berliner Panda-Dame Meng Meng. Charmant, lustig, auf den Punkt.
Dear Deer (Endre Aalrust)
Dokumentarischer Blick auf unterschiedlichste Beziehungen und deren Hierarchien.
Boom (Leyla Rondriguez)
Frau mit gestrickter Wrestlermaske schneidet Kaktus und beklebt ihn mit Goldfolie. War genauso seltsam und unzusammenhängend wie es klingt.
The Magical Dimension (Gudrun Krebitz)
Ist nicht im Gedächtnis geblieben, irgendwas mit Animationen und einer Traumwelt?!
Ada Kaleh (Helena Wittmann)
Langsame Kamerafahrten durch verschiedene Räume in einem Apartment mit schönes Licht. Ab und zu schlafende Menschen – genau wie im Kinosaal.
Which Way to the West (Kristina Killian)
Ein Film über das Vorhaben einen Film über Jean-Luc Godard zu drehen. Viel zu Meta für uns. Hat sich verrannt und war eindeutig zu konstruiert.
14:30 Uhr – International Competition 5
Auch im internationalen Wettbewerb ist das Niveau im Vergleich zum Vortag deutlich abgefallen. Ein paar Lichtblicke gab es zum Glück aber doch noch.
The Horrible Thirty: Me, My Father and Richard the Tiger (Rina Tsou, Taiwan)
Eine junge Frau setzt sich mit der Trauer um ihren verstorbenen Vater auseinander. Sehr ehrlich und mutig, vielleicht etwas zu persönlich.
Arrival (Alina Nasibullina, Russland)
Zehn Russinnen warten auf einen Zug und erzählen bruchstückhaft aus ihrem Leben. Sehr metaphorisch, auffallend gute Darstellerinnen und eine überzeugende Inszenierung.
Imbued Life (Ivana Bošnjak und Thomas Johnson, Kroatien)
Ein düsterer Animationsfilm über eine junge Tierpräperatorin. Der Film widmet sich existenziellen Fragen und erforscht auf surreale Weise den Lauf der Natur. Nicht immer eindeutig zu verstehen aber fesselnd.
Fall (Melisa Aller, Argentinien)
Die Regisseurin hatte viel vor – beim uns kam davon aber nicht viel an. Irgendwas zwischen feministischem Ausdruckstanz und Experimentalfilm in schwarz-weiß.
Monument of Distance (Azar Saiyar, Finnland)
Kommentiertes Re-Arrangement eines iranischen Musikvideos aus den 70ern. Aus der richtigen Perspektive sicherlich bedeutend, aber das Konzept kam bei uns nicht an.
NoirBLUE – Displacements of a Dance (Ana Pi, Frankreich/ Basilien)
Eine Brasilianerin wird am Flughafen aufgrund ihres Aussehens für eine Afrikanerin gehalten. Aus dieser Erfahrung heraus entsteht ein unnötig in die Länge gezogenes Video über die kulturelle Identität und Herkunft. Sehr sehr langsam erzählt – das einzig lebendige waren die Breakdance-Moves am Schluss.
17:00 Uhr – Thin Premises/Shocking Exposés: The Films of Chris Langdon
Super sympathische und erfrischend ehrliche Künstlerin, die sich selbst nicht zu ernst nimmt. Sammlung satirischer Kurzfilme aus dem Los Angeles der 70er Jahre mit ironischer Haltung gegenüber der zeitgenössischen Kunstfilm-Szene. Ein Highlight war für uns „Now, You Can Do Anything“, in dem eine Gruppe Teenage-Girls über den kalifornischen Lifestyle, das Surfen und süße Jungs philosophiert.
22:00 Uhr – Musik-Video Preis
23:30 Uhr – Festival Bar
Aftershowparty mit Maximilian Maruo und Eric D. Clark als DJs.